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  • Amerikanischer Whiskey kommt aus den USA, logisch oder? Und auch Du hast sicherlich schon einmal Bekanntschaft mit dem einen oder anderen Tropfen Feuerwasser aus dem "wilden Westen" gemacht. Dabei ist der obligatorische Supermarkt-Whiskey nicht mehr als die ziemlich dünne Spitze eines riesigen Genusseisbergs. Komm mit uns auf eine Reise in die Aromenvielfalt des Amerikanischen Whiskey und erfahre, was die Destillate aus Übersee auszeichnet.

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    Lesezeit ca. 4 min

    Geschichte - Einmal von Europa in die "Neue Welt" und zurück

    Das Brennen von Whisky ist eine ur-schottische und ur-irische Tradition. Wen wundert es da, dass die Kunst des Brennens mit den ersten Siedlern aus Schottland und Irland in die "Neue Welt" gelangte? Immerhin waren den Ureinwohnern des Kontinents alkoholische Getränke sowohl in gebrauter als auch gebrannter Form völlig fremd. Über die Bundesstaaten Virginia und Pennsylvania stießen die Siedler schließlich immer weiter gen Westen vor.

    Im Rahmen des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs entwickelten sich gerade die Staaten Kentucky und Tennessee zu den Zentren der Whiskey-Industrie.

    Die Geburtsstunde des typischen Bourbon-Whiskey schlug im Jahr 1800, als mit den Büchern "Distiller" und "The Art of Making Whisky" die Standardwerke für die amerikanische Whiskey-Produktion entstanden. Nach dem Zweiten Weltkrieg schwappte das flüssige Gold mit dem Einfluss der amerikanischen Besatzungssoldaten über den großen Teich zurück nach Europa. Seither erfreuen sich die typischen Brände auch hierzulande steigender Beliebtheit.

    Was amerikanischen Whiskey auszeichnet

    Der Charakter des US-Whiskeys geht auf das verwendete Getreide zurück. Da die Gerste in der "Neuen Welt" nicht recht wachsen wollte, machten die ersten Brenner aus der Not eine Tugend. Statt Gerste, die für schottische und irische Whiskys charakteristisch ist, verwendete man als Basisgetreide Mais und Roggen. Diese Getreide verleihen dem amerikanischen Whiskey seinen weichen aber zugleich rassigen Geschmack, der von Amerikanern gerne auch als "mild and mellow" bezeichnet wird.

    Die Getreidemischung und damit auch das Aroma hängt stark von der Whiskey-Sorte ab. Eine weitere Besonderheit amerikanischer Whiskeys ist die Reifung in frisch ausgebrannten Fässern aus amerikanischer Weißeiche. Das verleiht ihnen ihre charakteristische Aromen-Fracht mit reichhaltigen Vanille- und Karamellnoten. Hinzu kommt die natürliche tiefgoldene Farbe, die ausschließlich aus der Fassreifung stammt und nicht nachgefärbt ist.

    Amerikanische Whiskey-Sorten

    Amerikanischen Whiskey über einen Kamm zu scheren wäre ungefähr so, wie die ungemeine Vielfalt schottischer Whiskeys auf den klassischen Johnnie Walker Blend einzudampfen. Tatsächlich gibt es in den USA gleich mehrere Whiskey-Sorten, die sich in ihrer Charakteristik im Gaumen und auf der Zunge deutlich unterscheiden.

    Bourbon

    Der Bourbon ist der Klassiker unter den US-Whiskeys. Sein Name geht auf das Bourbon-County in Kentucky zurück, das seinen Namen der französischen Königsfamilie der Bourbonen verdankt. Bourbon muss laut Gesetz zu mindestens 51 Prozent aus Mais hergestellt sein. Ergänzt wird der Mais durch eine Mischung aus Roggen, Weizen und Gerste, wobei jede Brennerei ihr Geheimrezept hat. Das Ergebnis nach mindestens zwei Jahren Fassreife ist ein sehr weicher und süßer Whiskey mit dominanten Karamell- und Vanille-Aromen.

    Corn Whiskey

    Deutlich seltener ist heute der Corn Whiskey. Die Besonderheit ist der hohe Maisanteil in der Maische von mindestens 80 Prozent. Geschmacklich hält sich der Corn-Whiskey dezent zurück. Er gilt als sehr leicht und eignet sich durch die nicht vorhandenen Aromenspitzen insbesondere für Cocktails.

    Rye

    Den Rye kannst du dir als das aromatische Gegenstück zum Bourbon vorstellen. Wie der Name es bereits vorwegnimmt, dominiert in der Maische des Rye (dt. Roggen) der Roggen. Analog zum Bourbon muss der Roggenanteil mindestens 51 Prozent betragen, damit er sich Rye nennen darf. Auch dieser Whiskey wird in frisch ausgebrannten Weißeichenfässern gereift. Durch die Dominanz des Roggens zeichnet sich der Rye durch ein besonders würziges und rassiges Aroma aus. Aromen von Vanille und Karamell werden durch Noten von Pfeffer und Muskat ergänzt.

    Tennessee

    "Jeder Tennessee Whiskey ist ein Bourbon, aber nicht jeder Bourbon ist ein Tennessee Whiskey." Um Deiner Verwirrung vorzubeugen, wollen wir das Rätsel direkt lüften. Der Hauptunterschied besteht darin, dass Bourbon aus dem US-Bundesstaat Tennessee unter genau diesem Label vertrieben wird. Produktionstechnisch besteht der Unterschied lediglich darin, dass der Rohbrand vor der Fassreifung durch eine mehrere Meter dicke Holzkohleschicht gefiltert wird. Dieser Schritt macht den Tennessee Whiskey zum klassischen Bourbon noch etwas milder auf der Zunge.

    Das sind die besten Amerikanischen Whiskeys!

    Bulleit Rye Whiskey

    Bulleit Rye Whiskey

    1.Um einen Rye Whiskey zu destillieren sind den Richtlinien entsprechend mindestens 51% Roggenanteil bei der Herstellung verpflichtend. Beim Bulleit Rye Whiskey haben die Hersteller es sogar auf die Spitze getrieben und insgesamt 95% hinzugefügt. Zur Lagerung werden frisch ausgebrannte Eichenholzfässer verwendet. Hier bleibt der Bulleit Rye Whiskey dann ca. 5 bis 8 Jahre. Die Aromen reichen von Holzig, über Kräuter bis hin zu Thyiam und Estragon. Bei diesem Whiskey handelt es sich um eine tolle Alternative zu den beliebten Bourbon Whiskeys. Im Glas findet man nach dem Kauf eine völlig eigene Aromenwelt wieder. Der Preis liegt bei 25 bis 30 Euro pro Flasche.

    Jack Daniels Single Barrel

    2.Um bei einer Serie von Whiskeys den Geschmack gleich zu halten, werden verschiedene Fässer einer Charge miteinander gemischt. Umso spannender ist es für Whiskey Fans, wenn es einen Single Barrel Whiskey gibt, denn der stammt tatsächlich nur aus einem einzigen Fass. In ein Fass passen ca. 200 Liter. Aus einem Fass können also ca. 230 bis 250 Flaschen gewonnen werden, wenn man den Angels Share abzieht. Eine Flasche dieses Whiskys kostet ca. 30 Euro und ist ein ganz besonderes Geschenk für jeden Kenner. Man kann davon ausgehen, dass andere Flaschen aus einem anderen Fass definitiv einen abweichenden Geschmack haben.

    Jack Daniels Single Barrel Whiskey
    Knob Creek Kentucky Straight Bourbon

    Knob Creek Kentucky Straight Bourbon

    3Für einen kleinen Blick über den Tellerrand sollten Whiskey Freunde sich den Knob Creek Kentucky Straight Bourbon einmal genauer ansehen. Er wird ganz nach den Regeln eines Pre-Prohibition Whiskeys hergestellt und lagert danach 9 Jahre in einem ausgebrannten Eichenfass. Für Bourbon sind gesetzlich jedoch nur 2 Jahre vorgeschrieben. Die Aromen zeigen sich dankbar, denn im Knob Creek befinden sich Tannenharz, Waldhonig, Blüten und viele weitere Botanicals wieder. Ein tolles Whiskey Erlebnis, wenn es mal etwas anderes sein soll. Der Preis liegt pro Flasche bei 30 Euro.

    Booker’s Bourbon

    4Ganze 63,4% Alkohol stecken im Booker’s Bourbon. Damit ist er alles, aber keine Spirituose für Einsteiger. Insgesamt ist er sehr würzig und leicht scharf. Der Taste ist eher holzig, was auch beim Nosing sehr auffällt. Bei diesem Kentucky Bourbon darf ein Schuss Wasser als Verlängerung nicht fehlen, denn ansonsten ist der Alkohol zu stark im Vordergrund. Wer ihn dann genießt, findet die Süße des Karamells. Definitiv ein Whiskey für Fortgeschrittene, die sich mit starken Sorten auskennen. Eine Flasche liegt bei ca. 80 Euro, was für die Qualität angemessen ist.

    Booker’s Bourbon Whiskey
    Four Roses Single Barrel Whiskey

    Four Roses Single Barrel

    5.Auch beim Four Roses Single Barrel besteht wieder die Eigenart, dass alle Flaschen aus einem einzigen Fass stammen. Hier wurde nichts gemischt, verändert oder gemingelt. Im Ergebnis steht mit dem Four Roses Single Barrel ein ehrlicher Whiskey im Regal, der für 30 Euro verhältnismäßig günstig zu bekommen ist. Trotzdem ist der Geschmack eine Überraschung, denn er kommt genau wie in der Flasche direkt aus dem Fass. Da die Aromen immer wieder anders sind, handelt es sich hierbei um ein tolles Geschenk für einen echten Whiskeykenner.

    Elijah Craig 12 Jahre

    6.Bourbon muss eigentlich nur 2 Jahre lagern, bevor er sich Bourbon nennen darf. Im Fall des Elijah Craig wurde diese Zeit auf 12 Jahre verlängert. Dadurch hat er sehr starke Aromen, die sowohl beim Nosing, als auch beim Tasting sofort in den Vordergrund rücken. Da hätten wir Vanille, Zitrus, Erdbeeren und eine Menge Rauch- und Röstaromen. Trotz der großen Komplexität bleibt der Geschmack sehr ausgeglichen und angenehm. Eine Flasche kostet ca. 30 Euro und ist eher für fortgeschrittene Genießer geeignet. Der Elijah Craig 12 Jahre ist der Beweis, dass es neben Jim und Jack auch noch andere Premium Whiskeys geben kann.

    Elijah Craig 12 Jahre Whiskey

    Amerikanischen Whiskey bewusst genießen!

    Was den Whiskey-Genuss angeht, solltest Du Dir bloß nichts von Hollywood abschauen! Doch wenn Du wissen willst, wie Du Deinen Whiskey zu Hause richtig genießen kannst, dann schau Dir gerne den nächsten Beitrag an!

    ... Oder gehe zur Übersicht, um mehr über den Whisky zu erfahren!