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  • Wenn Dir die Entscheidung vor dem Weinregal noch immer schwieriger fällt als vor dem hauseigenen Kleiderschrank, dann kannst Du jetzt beruhigt sein: So wie Dir geht es einem Großteil der Menschen.

    Ein guter Wein spielt für viele eine ganz besondere Rolle im Leben. Dementsprechend groß ist die Auswahl, die wir heute in den Läden und auch online haben. Hier den Durchblick zu behalten, grenzt schon fast an Zauberei. Und wie sagte schon die Harry-Potter-Buchautorin J.K. Rowling? „Es sind unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind". Nun ja, das macht die ganze Sache nicht unbedingt einfacher …

    Also ist es Zeit, einmal aufzuräumen und zu zeigen, worauf es bei der Wein-Auswahl wirklich ankommt. Denn schon ein paar Faktoren reichen aus, um einen guten Wein am Etikett zu erkennen und nicht eine gefühlte Ewigkeit unwissend vor dem Weinregal stehen zu müssen.

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    Lesezeit ca. 3 min

    1. Der Preis ist ein Indiz, aber kein Kriterium

    Vorneweg: Der Preis sollte im Supermarkt nur eine untergeordnete Rolle spielen. Zu Hause merkt ohnehin kaum jemand mehr, wie teuer der Tropfen wirklich war. Ob Du es glaubst oder nicht: Da fragen wirklich die wenigsten nach. Es kommt einzig und allein auf den Geschmack des Weins an. Lass‘ Dich also nicht vom Preis oder irgendwelchen Siegeln beeinflussen. Wenn Dir persönlich der 6 Euro teure Wein besser gefällt als die mehrfach prämierte 25 Euro-Flasche, dann ist das völlig okay.

    2. Schau‘ Dir die Herkunft des Weins an

    Wo die Traube gewachsen ist, hat einen großen Einfluss auf den Geschmack des Weins. Hier kannst Du also schon am Etikett erkennen, wie der Tropfen wohl schmecken wird. Dabei musst Du noch nicht einmal die verschiedenen Regionen im Detail kennen. Es reicht, sich die Informationen zum Boden, Klima aber auch zur Weinkultur genau durchzulesen und ihren Einfluss auf die Aromen zu erkennen.

    Die Bodenmineralien sowie der pH-Wert beeinflussen die Weincharakteristik am stärksten. Einen Silvaner vom Keuper mit lehmigem Ton kann man daher schon geschmacklich von einem Silvaner vom Buntsandstein unterscheiden, der eher sauer ist. Aber auch Temperatur und Licht sind wichtige Kriterien. Aus heißen Regionen gelten die Weine als wuchtiger, während Trauben aus Meeresregionen oder in höheren und kühleren Lagen oft ihre Frische behalten.

    Aber Achtung!

    Das Terroir, so nennt man diese Unterscheidung nach Region und Geografie, solltest Du aber nicht überschätzen. Oft sind solche Unterschiede nur mit viel Erfahrung zu erkennen, weil der Terroir-Geschmack durch die Weingut-Stilistik oder den Jahrgang übertönt wird. Hier steht auf dem Etikett also auch viel Storytelling, das du erstmal überlesen darfst.

    3. Welche Rebsorte gefällt Dir am meisten?

    Keine Frage: Die Rebsorte macht den Großteil der Aromen aus, einige haben sogar sehr charakteristische Aromen. Hier gilt: Probiere Dich durch. Wenn du schon mal einen Grauburgunder getrunken hast, erleichtert das Deine Wahl beim nächsten Mal. Bist Du absoluter Neuling, gibt es ein paar typische und charakteristische Aromen, die Du zumindest kennen solltest. Hier einige Beispiele:

     

    Typische Aromen beim Rotwein

    • Cabernet Sauvignon – fruchtige Note durch Aromen der schwarzen Johannesbeere
    • Merlot – Aromen von Pflaumen und Kirschen
    • Syrah – Aromen von Brombeere, Schwarzer Pfeffer und Veilchen
    • Pinot Noir – Aromen von roten Beeren
    • Sangiovese – Aromen von Schwarzkirsche, Vanille und Weichsel
    • Tempranillo – Aromen von Brombeeren, Lakritze und Kirsche

     

    Typische Aromen bei Weißweinen

    • Riesling – Aromen von Pfirsich, Steinobst und Zitrusfrüchten
    • Chardonnay – Aromen von Nüssen, Melone und oftmals exotischen Früchten
    • Sauvignon Blanc – Aromen von Zitrusfrüchten, Brennnesseln und Heu
    • Grauburgunder – Aromen von Birne und getrockneten Früchten
    • Weißburgunder – Nussige Aromen von Mandel, Aprikose und Karamell
    • Roter Veltliner – Aromen von Orangen, Mandarinen und Äpfeln

    Unser Tipp: 

    Lies‘ Dir die Aromen auf dem Etikett durch und überlege, auf welche Richtung Du gerade am meisten Lust hast. Geschmäcker sind verschieden, deshalb gibt es hier keinen neutralen Rat!

    4. Achte auf die Weincharakteristik

    Süß, säuerlich, jung oder streng – das Weinetikett ist vermutlich mit einer ganzen Reihe an charakteristischen Adjektiven geschmückt. Maßgeblich sind hier die Süße, Säure und die Bitternoten, die von den Tanninen (Gerbstoffen) beeinflusst werden. Diese Charakteristik verwendest Du übrigens auch bei der Beschreibung eines Weins.

    Beeinflusst wird die Weincharakteristik zum Beispiel vom Alter des Weins. Während junge Weine eher frisch, fruchtig und damit süßlich schmecken, werden sie mit zunehmender Reife komplexer. Achte hier einfach auf die Beschreibung des Weins auf dem Etikett oder vom Fachmann vor Ort. Magst du eher süße Weine oder eher gereifte? Jung oder alt?

    Zur Orientierung helfen dir auch die Bezeichnungen trocken, halbtrocken, lieblichund süß, die in den allermeisten Fällen sehr prominent abgedruckt sind. Mit diesen Bezeichnungen wird der noch enthaltene Restzucker im Wein umschrieben. Je weniger Zucker, desto „trockener“ ist er.

    Übrigens:

    Dieses Kriterium ist bei allen Weinen von der EU-Kommission standardisiert. Man kann hier also wenig falsch machen. Nur bei Weinen aus Italien fehlt die Bezeichnung oft. Grundsätzlich kannst Du davon ausgehen, dass die Mehrheit hier trocken ist.

    Immer noch zu überfordert?

    Wer sich ein Gesamtbild über alle Richtungen machen will, ist mit einem Weintasting gut beraten. Über Tasting-Boxen und geführte Weinseminare findest Du Deine Lieblingsweine ganz einfach heraus. Und nebenbei machen solche Tastings auch noch richtig Spaß! Schau Dir hier unsere Auswahl an.

    ... Oder gehe zur Übersicht, und schau Dir unsere andern Beiträge zum perfekten Weinabend an!